Pot Odds berechnen – Odds und Outs

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Wie kann man schnell und einfach seine Pot Odds berechnen, wenn man keinen Pot Odds Rechner benutzen möchte? Diese Frage stellt man sich irgendwann, wenn man Poker spielt. Deshalb hier nun eine Erklärung, wie man am besten seine Pot Odds berechnen kann.

Was sind überhaupt Pot Odds? Pot Odds geben an, ob es sich lohnt einen bestimmten Einsatz mitzugehen. Die Pot Odds berechnen sich immer wie folgt:
Gesamtpot geteilt durch den Einsatz der von Dir zu erbringen ist um die Erhöhung zu callen.

Mal ein Beispiel: Lt. Pot Odds Rechner hast Du Pot Odds von 3 zu 1. Das bedeutet, dass Du von 4 Spielen 3 Spiele verlierst und 1 Spiel gewinnst. Oder anders gesagt, Du gewinnst voraussichtlich 25% der Spiele wenn Du den Einsatz mitgehst.

Pot Odds berechnen ist aber nicht das entscheidende. Bei der Entscheidung, ob man eine Erhöhung mitgehen kann oder nicht, sind aber auch noch die Odds und die Outs wichtig.

Und schon wieder zwei Begriffe (Odds und Outs) die neu sind. Ich erkläre diese Begriffe gleich anhand einiger Beispiele.

Angenommen Du sitzt im Big-Blind und hältst KönigDame. Der Dealer bettet 2,5 BB und Du callst diese Erhöhung. Nun sind insgesamt 5,5 BB im Pot. Deine 2,5 BB, die 2,5 BB vom Dealer und 0,5 BB vom Small-Blind.
Auf dem Flop erscheinen folgende Karten: AssNeunDrei. Du hältst nun einen Flush draw, es fehlt Dir nur noch eine Karte um Deinen Flush draw zu vervollständigen.
Dies sind AssBubeZehnAchtSiebenSechsFünfVierZwei. Insgesamt also 9 Karten, die Deine Hand verbessern. Diese 9 Karten sind Deine Outs.

Am Flop checkst Du und der Dealer bettet 3 BB. Im Pot sind jetzt also 8,5 BB. Der Pot Odds Rechner gibt Dir hier einen Wert von 3 zu 1 an, so dass Du die Bet Deines Gegners callen kannst. Aber wieso ist das so?

Jeder Deiner Outs hat einen Wert von etwas über 2 Prozent. Das macht bei 9 Karten mal 2 Prozent  insgesamt 18 Prozent. Diese 18 Prozent gelten für den Weg von Flop zum Turn. Gerechnet wird aber tatsächlich bis zum River. Also zwei mal 18 Prozent, was dann 36 Prozent macht. Und diese 36 Prozent sind Deine Odds!

Da Deine Odds (36 Prozent) höher sind als die Pot Odds (25 Prozent) kannst Du die Erhöhung callen.

Hier noch einmal eine Kurzfassung, wie man seine Pot Odds berechnen kann, bzw. ob man anhand der Pot Odds callen kann:
Outs zählen, Odds berechnen, schauen ob Deine Odds besser sind als die Pot Odds und dann entsprechend callen oder folden.

Jetzt noch ein Beispiel. Du sitzt wieder im Big-Blind und hältst NeunAcht.
Auf dem Flop erscheinen folgende Karten: AssSiebenSechs. Du hältst nun einen OESD, es fehlt Dir nur noch eine Karte um Deinen Straight draw zu vervollständigen.
Dies sind ZehnZehnZehnZehnFünfFünfFünfFünf. Insgesamt also 8 Karten, die Deine Hand verbessern. Dieses mal hast Du also 8 Outs. Jetzt kannst Du wieder Deine Odds berechnen: 8 Karten mal 2 mal 2 = 32 Prozent.

Wenn Dein Gegner wieder 3 BB bettet, dann hast Du wieder Pot Odds von 3 zu 1, also 25%. Da Deine Odds auch diesmal wieder höher sind kannst Du auch hier callen.

Pot Odds berechnen und die richtige Entscheidung zu treffen ist also gar nicht so schwer, oder?

Jetzt noch ein drittes Beispiel.

Wieder einmal sitzt Du im Big-Blind. Diesmal hast Du KönigDame. Der Dealer bettet 2,5 BB. Diesmal callt der Small-Blind. Du callst ebenfalls. Somit sind jetzt 7,5 BB im Pot.
Auf dem Flop erscheinen ZweiZweiSieben. Der Dealer bettet diesmal 3,5 BB und der Small-Blind callt diese 3,5 BB. Somit sind jetzt 14,5 BB im Pot und Du hast Pot Odds von 5 zu 1, was circa 18 Prozent entspricht.
Du hast jetzt nichts außer zwei Overcards. Es fehlt Dir eine Karte um Deine Hand zu verbessern, entweder ein König oder eine Dame. Es sind noch drei Könige und drei Damen im Spiel. Somit hast Du 6 Outs.  6 Outs mal 2 mal 2 = 24 Prozent Odds. Du kannst also auch hier die Erhöhung callen.

Aber wie verändert sich das, wenn der Small-Blind foldet? Dann sind nur noch 11 BB im Pot und Deine Pot Odds verändern sich auf 3 zu 1. Jetzt betragen die Pot Odds 25 Prozent. Da Deine Odds schlechter als 25 Prozent sind, solltest Du hier folden.

Überhaupt solltest Du Dir überlegen, ob Du hier am Flop gegen 2 Gegner mit diesen Karten callen solltest. So etwas kann man eigentlich nur machen, wenn Deine Gegner sehr schlecht sind und nicht wissen was sie tun.

Fazit:
Pot Odds berechnen ist gar nicht so schwer, im Zweifel nimmst Du den Pot-Odds-Rechner. Genauso wichtig wie die Pot Odds sind aber auch die Odds und Outs, denn nur wenn Du Deine Odds und Outs kennst, kannst Du profitabel pokern.

Abschließend hier noch ein Bild über die Outs. Dies könnt ihr euch abspeichern und als Poker Outs Tabelle benutzen. Wenn ihr die Outs mal 2 nehmt habt ihr eine Poker Odds Tabelle.Poker Outs Tabelle

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