Bankroll Management für No-Limit Cash-Game

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Ohne ein vernünftiges Bankroll Management kann man nicht pokern. Zumindest nicht ohne irgendwann Pleite zu gehen. Deshalb ist es wichtig, sich an ein Bankroll Management zu halten.

Inhaltsverzeichnis

Bankroll Management einfach erklärt

Spaß sollte beim Poker spielen immer an erster Stelle stehen. Allerdings darf das Thema Poker Bankroll Management nicht vernachlässigt werden und muss von jedem vernünftigen Pokerspieler beachtet werden.

Da Poker auch eine Glücksspielkomponente enthält, riskiert man bei einer Pechsträhne sein ganzes Geld zu verlieren. Aus diesem Grund wird ein Bankroll Management benötigt.

Was bedeutet Poker Bankroll Management?

Die Bankroll ist das Geld, welches Du auf dem Konto Deines Pokeranbieter hast. Der Begriff Management beschreibt eigentlich nur, dass das Geld verwaltet wird. Und zwar durch Dich.

Eigentlich könnte man den Haushaltsplan der Bundesrepublik Deutschland auch als Bankroll Management bezeichnen. In diesem Haushaltsplan sind Einnahmen und Ausgaben für diverse Punkte enthalten. Stellt der Finanzminister fest, dass das Geld im laufenden Jahr nicht ausreicht, nimmt er entweder Schulden auf oder er kürzt irgendwelche Ausgaben.

Als Pokerspieler bist Du der Finanzminister Deines eigenen Haushaltsplans. Der Unterschied zum Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland ist, Du darfst mit Poker spielen niemals Schulden machen!

Warum braucht man ein Poker Bankroll Management?

Einen guten Pokerspieler zeichnet es aus, nicht über seine Verhältnisse zu spielen, seine Emotionen im Griff zu haben und eine vernünftige Verwaltung seines Geldes, also seines Bankroll Management.

Anhand seines Bankroll Management bestimmt er, welches Limit man spielen kann, wann man in den Limits aufsteigt und wann man wieder absteigen muss.

Natürlich sind auch andere Faktoren, welches Limit man spielen sollte, wichtig. Hierzu zählen die eigenen Fähigkeiten, das Niveau der anderen Spieler und sogar das eigene Selbstbewusstsein. Das aller wichtigste ist aber, man muss es sich leisten können an dem Spiel teilzunehmen!

Das ganze mal an einem Beispiel aus dem realen Leben. Mal angenommen, Du hast ein monatliches Einkommen von 2000 Euro. Deine Miete beträgt 1000 Euro, Du bezahlst 500 Euro für diverse Versicherungen und verbrauchst 500 Euro für Lebensmittel. Dann hast Du kein Geld mehr übrig um mit Deinen Freunden was zu unternehmen. Deshalb wirst Du vermutlich versuchen Deine monatlichen Kosten zu reduzieren. Wie Du das machst entscheidest Du alleine.

So funktioniert auch das Bankroll Management. Hast Du kein Geld für Poker, dann spiele auch nicht. Hast Du Geld für Poker übrig, dann spiele nur das, was Du Dir auch leisten kannst. Wenn Du allerdings mit Deinem gesamten Geld was Du eingezahlt hast sofort Cash Game No-Limit 50 spielst, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Du Dein gesamtes Geld verspielst. Deshalb fange erst klein an.

Was ist solides Bankroll Management?

Hierzu empfehlen die einzelnen Pokeranbieter verschiedenste Beträge, noch dazu unterteilt in aggressives und konservatives Bankroll Management.

Einige empfehlen bereits nach 10 gewonnenen Stacks (bei No-Limit 2 wären das 20 Euro) in das nächsthöhere Limit zu wechseln. Das halte ich für viel zu früh. Wieder andere empfehlen erst nach 100 gewonnenen Stacks (bei No-Limit 2 wären das 200 Euro) in das nächsthöhere Limit zu wechseln. Wow, das dauert aber lange eh man 100 Stacks gewonnen hat.

Ich persönlich habe seinerzeit mit einer Einzahlung von 50 Euro begonnen und bin nach 30 Buy-ins (bei No-Limit 2 waren das 60 Euro) in das nächsthöhere Limit aufgestiegen. Nach weiteren 30 Buy-ins bin ich dann in das nächste höhere Limit aufgestiegen.

Mein Konto bestand also aus meinem eingezahlten Betrag von 50 Euro. Nachdem ich 110 Euro auf dem Konto hatte, bin ich zu No-Limit 5 gewechselt. Als mein Konto 260 Euro anzeigte, bin ich zu No-Limit 10 gewechselt.

Mein Plan sah außerdem vor, im Limit wieder nach unten zu wechseln, sobald ich einen bestimmten Grenzbetrag unterschritten hätte. Mein Grenzbetrag bei No-Limit 5 lag bei 80 Euro. Wäre dieser Grenzbetrag unterschritten worden, hätte ich wieder von No-Limit 5 auf No-Limit 2 wechseln müssen.

Dasselbe bei dem nächsthöheren Limit. Hier wäre ich bei unterschreiten eines Grenzbetrages von 185 Euro wieder von No-Limit 10 auf No-Limit 5 gewechselt.

Ob Du Dich nun für ein aggressives Bankroll Management mit 10 Buy-ins oder ein konservatives mit 100 Buy-ins entscheidest ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass Du Dich daran hältst und keine weiteren Gelder einzahlst!

Zusammenfassung

Setze Dir in jedem Fall eine Grenze, bei welchem Betrag Du wieder im Limit absteigen musst. Jeder hat mal einen down Swing und verliert Geld. Das ist so. Nur wenn Du Dich an Deine eigenen Regeln im Bankroll Management hältst, verlierst Du auf Dauer nicht Dein bereits eingezahltes Geld.

Zahle nicht 100 Euro ein und spiele direkt No-Limit 25. Du wirst wahrscheinlich verlieren.

Fühlst Du Dich auf dem nächsthöheren Limit nicht wohl, dann steige im Limit wieder ab. Das ist keine Schande.

Passe Deine Strategie in den höheren Limits an. Was auf No-Limit 2 funktioniert muss auf No-Limit 50 nicht funktionieren.

Spiele niemals mit Geld, was Du nicht übrig hast! Das ist das wichtigste überhaupt. Denn nur so funktioniert solides Bankroll Management im pokern.

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